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Das Europakomplott von Hans Herbert von Arnim - Ein Nachtrag
by Newropeans-Magazine
2007-05-03 10:58:45
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Am 5. April 2006 veröffentlichte ich eine Rezension zum Buch "Das Europakomplott - Wie EU-Funktionäre unsere Demokratie verscherbeln" unter dem Titel "Das Meinungsmonopol unserer Eliten wird erschüttert"[1]. Nun über ein Jahr später muss ich ernüchtert feststellen: Da war ich wohl zu optimistisch.

Weit gefehlt hatte ich in meiner Erwartung. Das Monopol wackelt nicht.

Eine Übersicht der mir vom Autor zur Verfügung gestellten Buchbesprechungen zeichnet ein ernüchterndes Bild. Nur in einer großen deutschen Zeitung, der Welt, wurde von Arnim das Wort erteilt. Alle anderen wichtigen Medien fehlen, weder Süddeutsche noch FAZ, weder eines der Wochenmagazine noch eine der Regionalzeitungen mit zumindest etwas überregionaler Verbreitung. In der Zeit wurde das Buch übelst verissen (auch dazu habe ich mich im Newropeans Magazine vom 10. Mai 2006 "Die Zeit" und die Europäische Union: Propaganda oder Information? Ein unveröffentlichter Leserbrief geäußert), im Handelsblatt dem Autor ein "Tunnelblick" vorgeworfen.

Gerade die Medien, die über Korrespondenten in Brüssel verfügen und sich auskennen müssten, äußern sich nicht oder vernichtend. Dies bestätigt die von Hans-Martin Tillack in seinen Buch "Raumschiff Brüssel" geäußerte These, dass die in Brüssel anwesenden Vertreter der vierten Gewalt sich als fünfte Kolonne der Europäischen Kommission betrachten, deren Aufgabe es wäre, die Frohe Botschaft über die Europäische Einigung in die Mitgliedstaaten zu tragen, statt objektiv und wo notwendig kritisch aus Europas Hauptstadt zu berichten.

Angesichts der Missstände, über die von Arnim aus Brüssel berichtet, ist dies ein katastrophaler Befund. Die Eliten, die das heutige Europa aufgebaut haben oder sich als die Erben der Gründungsväter verstehen, wollen einfach nicht einsehen, dass Europa nur durch Kritik und öffentliche Debatte weiter kommen kann, auf keinen Fall durch Feierstunden, Feuerwerke und feierliche inhaltslose Erklärungen. Überempfindlich igeln sie sich gegen jede Kritik ein oder schieben sie in die Ecke des Unmoralischen ab. Dabei wäre eine offene Debatte und Kritik notwendig, um aus der aktuellen Sackgasse einer ineffezienten und arroganten Verwaltung mit überschießenden Kompetenzen und Zuständigkeitsanmaßungen wieder heraus zu kommen. Die Eliten führen sich auf, wie Menschen, die verfetten, das Bild, das ihnen der Spiegel zurückwirft, aber nicht akzeptieren wollen und ihn deshalb zerschlagen.

Hoffnung läßt sich nur aus der Berichterstattung in kleiner Zeitungen schöpfen, die, wie aus der Rezensionsübersicht ersichtlich, diesem wichtigen Buch die notwendige Aufmerksamkeit schenkten und Echo gaben.

Auch somit bestätigt sich eine Erfahrung mit Europa: Von den großen Strukturen, zu nahe an Brüssel dran oder mit Brüssel identisch, ob Regierungen der Mitgliedstaaten, europäischen Institutionen oder den Mainstream-Medien wird keine Abhilfe zu erwarten sein. Europa muss von unten neu aufgebaut werden, von den Menschen, den kleinen Gebietskörperschaften, den kleinen Medien, inbs. dem Internet und seiner Vielfalt an Blogs. Hier muss das Bewußtsein über die Notwendigkeit eines Neuanfangs entstehen und Kraft gewinnen, bis "die da oben" keine andere Wahl mehr haben, als endlich ihr Traumland eines über aller Kritik stehenden Europas als religöse Mission und Endziel der Menschheitsgeschichte zu verlassen und zu erkennen, dass Europa ein politisches Projekt ist, dass nur durch Teilnahme der Menschen gelingen kann - keinesfalls als Geheimprojekt der Eliten.

Harald Greib*
St Jean de Fos (Frankreich)


[1] Das Meinungsmonopol unserer Eliten wird erschüttert
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*Harald Greib ist Vorstandsmitglied der Newropeans, und Autor eines Romans über die Europapolitik (Berlin mit Bitte um Weisung, erschienen im Mitteldeutschen Verlag). Das Buch wird von der Zeitschrift "Politik und Kommunikation" in die Liste der zehn wichtigsten politischen Romane gewählt. Die Liste umfasst internationale Bestseller bis zurück in die 40er Jahre.

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